Wohnhaus im Kamptal
Ehemaliger Bauernhof, Revitalisierung, Passivhaus Buchberger Waldhütten, Kamptal, 2004, privat
Grundlagen
Das Besondere an der „Waldhütte“ ist (neben der herausragenden Lage auf einem Hügel mit freiem Rundumblick), dass die Komposition der Häuser ein nahezu quadratisches Geviert bildet. Die Häuser sind charakterisiert durch ihre langgestreckten unter 45° geneigten Ziegeldächer, die durch die niedrigen Traufenhöhen sehr dominant wirken. Die Bauweise ist Bruchstein kombiniert mit Holzkonstruktionen.
Fast alle Höfe der „Buchberger Waldhütten“ wurden erweitert, umgebaut, ausgebaut. Dabei sind durch Aufstockungen, Überhöhungen und Neubauten viele Bausünden entstanden, die von der ursprünglichen gestalterischen Geschlossenheit der Streusiedlung nur noch wenig erkennen lassen.
Lösungsansätze
Auf Grund der erhaltenen strukturellen Integrität des Hofes wird eine Aufstockung ausgeschlossen.
Die neuen Schlafräume im Dachboden werden so integriert, dass die ursprüngliche Dachform weitgehend beibehalten wird. Um die Weichheit des Daches zu erhalten werden die unterschiedlichen Firsthöhen beibehalten. Eine Analogie zu den urtümlich zarten Dachabschlüssen bleibt erkennbar (die typischen Waldviertler Dächer treten an den Giebeln lediglich durch die Stärke der Dachziegel in Erscheinung). Die Eingriffe zu ebener Erde sind von außen lediglich durch eine Panorama-Verglasung des im Südwesten neu geschaffenen Wohnbereiches und durch die Veranda des Nordwest-Zimmers sichtbar.
Energie
Durch den Einsatz einer Erdwärmepumpe und durch komplettes Verpacken des Hauses mit einem öko-logischen Wärmedämmverbundsystem (Kalkschaum) entspricht der Heizenergiebedarf des 400m2 großen Hauses dem eines herkömmlichen Einfamilienhauses mit 100m2.
Materialien
Die Freiflächen werden mit im Sandbett verlegten Bruchsteinen befestigt. Die Fugen werden humusiert, sodass ein grüner Steinteppich entsteht. Die etwa 3m hohe Böschung zum Nachbargrundstück wird mit Bruchsteinen gemauert. Die Außenwände der „Waldhütte“ werden mit einem ökologischen Verbundsystem (Kalkschaum) gedämmt, verputzt und gekalkt. Der Dachraum wird verkleidet, die außen liegenden Verkleidungen werden mit hellen Holzplatten (witterungsbeständige Lärche, unbehandelt) ausgeführt. Das Dach wird mit Tonziegeln eingedeckt. Die neuen Wandverglasungen erfolgen in Holz-Glaskonstruktionen.